Die Schreiberin in mir mag Raum, damit sich etwas entwickeln kann.
Zuerst mag es verloren wirken. Die Leere unangenehm.
Sie lässt sich nicht beirren, lässt sich Zeit. Wechselt den Ort, den Stift, das Blatt.
Sie beginnt im Raum Ideen entstehen zu lassen, die tief innen liegen.
Tausende von Ideen gibt es dort. Sie steigt in Keller und Dachboden,
wühlt in Regalen voller Ideen, Themen, Bilder, Möglichkeiten,
die sich kombinieren lassen zu etwas Neuem.
Sie sucht etwas aus, nimmt es vorsichtig in die Hände
und trägt es nach Außen.
Manchmal ist sie skeptisch, ob das etwas werden könnte.
Schreibt erstmal nicht, sondern fühlt; spielt mit Bildern.
Lenkt sich mit etwas anderem ab, betrachtet die Idee aus einer anderen Sicht.
Verwirft sie wieder. Holt sie wieder hervor, vielleicht verändert.
Dann kommt das Papier. Lose, Ringbuch, gebunden? Karos, Linien, Blanko?
Welcher Stift gleitet heute? Wenn er nicht gleitet, geht gar nichts.
Oder Fingerkuppen auf Laptoptasten? Das ist ein anderer Zugang.
Und loslaufen.
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Sie tut es einfach
Ihr Fokus liegt auf dem, was ihr wichtig ist
Das Formulieren von Sätzen
Das Aufspapierbringen von Geschichten
Eindrücken.
Sie ist souverän, reif, weiblich, intuitiv
Mit ihrer Quelle verbunden
Sie weiß einfach
Liebt Ruhe: das Für-Sich-Sein, die Natur der Dinge.
Das Beobachten, ohne zu werten.
Sie nimmt sich den Raum,
Das ist jetzt wichtig
Keine Fragen. Keine Erklärungen.
Keine Diskussionen. Ich schreibe jetzt
Punkt
Sie meldet sich ganz stark,
wenn sie mehr Raum möchte
Alle Ablenkungen im Außen weichen dann zurück, vor ihrer Größe und Kraft, ihrer Ausstrahlung
Wir fließen hinein in den Raum der Geschichte, sie und ich
Ich bin völlig wach, denn ich habe mit ihr meine Entscheidung getroffen.
Freier Raum für die Schreiberin
Sie lebt in der Nacht. Die Königin der Nacht
Aber auch am Tag
Manchmal geht sie aus - in ein Café zum Beispiel
Sie zelebriert ihr Schreiben - es ist essentiell
Nichts ist Ablenkung, alles ist Stoff, wenn sie wach ist, wenn sie spielen will
Sie kann überall schreiben - das ist aufregend
Ich nehme sie mit ins Büro und sie sieht Geschichten, Tragödien, Komödien
Die Geschichten liegen auf der Straße, und sie hebt sie auf
Sie fühlt sie, lässt sie wachsen
Sie weiß, dass es darum geht, dass es wirklich nur darum geht...
Einfach machen.
Nicht zweifeln, nicht nachdenken:
Ich schreibe.
Das Licht der Dämmerung durchdringt unmerklich sanft die Luft, taucht alles in Abendstimmung.
Die Zeit plätschert dahin, wie ein gemächlicher Bachlauf durch satte Wiesen.
Ich fühle das Papier unter meiner Feder.
Lasse Worte fließen, lese sie auf.
Vermische sie mit Atem zu Bewusstheit, Bewusstsein.
Lasse sie an meinem Verstand vorbei aufs Papier tropfen.
Ich mache Geschichten lebendig, und ihre Darsteller.
Empfinde bewusst die Schöpferkraft.
Ständig erfindet mein Kopf Geschichten. Interessiert sich für Geschichten.
Ein Schreiberling. Fasst gerne zusammen, erfasst gerne die Essenz.
Schreibt gerne Briefe, liest gerne vor.
Erfindet gerne Szenarien, lebendige Situationen. Beschreibt gerne Orte und Leben.
Nähert sich gerne dem Warum-denn, Was-geht-in-dir-vor, was-macht-dich-aus, warum-trauerst-du.
Geschichtenerzähler von Ländern, Zeiten und Menschen.
Geschichten verändern, weitererzählen, ausbreiten.
Ungestellte Fragen beantworten. Was geht nur in dir vor?
Warum gerade dieser Mensch? Diese Situation? Diese Art und Weise?
Geschichte erzählen sich auch, aber nicht nur, in gedruckten Büchern.
Jeder Mensch ist voll davon und meine Leidenschaft ist es, meine und deine Geschichte zu erleben.
Er kleidet eine dichte Spur angenehmer Farbe um meine Worte.
Das Sonntagskleid.
Es könnte also ein Füller oder Tintenroller sein.
Kullis sind mir meist zu anstrengend -
als müsse ich mich behaupten, um die Worte aufs Papier zu bekommen.
Bleistift ist so zaghaft.
Fließen darf es; am besten in blau und schwarz.
Dünne oder fast leere Stifte gehen gar nicht.
Es ist, als würden meine Worte zögern.
Der alte Lamy-Füller aus der Schule ist der absoluter Favorit.
Satte Feder, trainiert.
Ganz selbstverständlich präsent und unaufgeregt.
Wir kennen uns.
Es liegt in der Luft.
Worte formulieren sich, zusammenhanglos.
Freude auf etwas, das noch nicht greifbar ist.
Welcher Ort? Welches Blatt? Welcher Stift?
Stille.
Atmen.
Augen zu.
Spüren.
Ja sagen, zu dem, was ist.
Es fühlen.
Lächeln.
Ich habe Zeit.
Und es ist gut.
Ich fühle meinen Körper.
Ich fühle meinen Atem.
Ich fühle den Geist, der mich durchdringt.
Der alles verbindet.
Ich bin.
Hier fühle ich einen anderen Stift.
Er ist fast leer und das nervt mich.
Dicke Tischtücher in grünem Brokat.
Das Kind insistiert.
Der Stift versagt.
Hier kann ich nicht schreiben.
Es ist dumm und unleserlich.
Ich gehe.
Klare, unaufgeregte Ehrlichkeit.
Geschichten über Menschen. Und über das, was sie auch noch sind.
Alltägliches, Persönliches, Bewegendes, Kurioses.
Gefühlvolle, authentische Präsenz.
Ein wenig Zauber.
Geschmackvolle, einfache Sprache.
Sanfte, leichte Poesie, wie ein Blütenhauch.
Reales tanzt mit Unrealem; Schönheit mit Hässlichkeit.
Schillernde Farben; große Besetzung; voller Klang - überbordend !
Verlieren & Wiederfinden - Wogen & Wellen.
Probier mal !!
Freies Schreiben wärmt mich auf für alles Schreiben danach.
Zu mir kommen, das JETZT schreiben.
Verbindung zum HIER fühlen.
Den Raum öffnen, wo die Geschichten liegen.
Die schönen und die weniger schönen.
Schreiben als Akt der Selbstliebe.
Durchs Drauflosschreiben finde ich meinen Rhythmus.
Ich erkenne meine Stimmung;
Ich sehe nach innen.
Aha! Das ist ja
- interessant
- schrecklich
- schön
- neu
- alt
- uralt
- nervig
- toll
- angstmachend
- inspirierend
- langweilig
- schmerzhaft
- genial
- scheiße.
Ich schreib’s mal auf.
Wenn ich wirklich JA sage, zu dem, was ich fühle, transformieren sich die Energien.
Ich gebe ihnen quasi die Erlaubnis. Innen.
Denn ich erzähle immer Geschichten über mein Leben
und es ist durchaus wichtig zu wissen, dass ich gerade in einer Geschichte bin und in welcher.
ICH entscheide, was ich mir erzähle.
Und es liegt eine wundervolle Macht darin,
etwas auszusprechen, in Worte zu fassen, auf Papier zu bringen.
Im Laufe der Zeit gehe ich geschickt auf mich zu.
Wow, ich kann das formulieren.
Ich bin jemand, der schreibt.
Ich stehe daneben und schreibe es auf.
Ich bin eine Schreiberin.
Ich bin eine Autorin.
Ich bin eine Schriftstellerin.
Ich nehme meine Projekte ernst.
Immer wieder frage ich mich: Was ist JETZT wichtig?
Die Antwort ist ein Gefühl.
Schreiben ist immer etwas Freies. Ich nehme mir meine Freiheit zurück.
Betrachte die Dinge spielerisch, auch wenn sie gruselig sind.
Schreibe spezifisch und sinnlich. Schreibe alles. Und lasse alles Unnötige weg.
Wenn gar nichts geht, beginne ich so:
- Was ich heute erzählen möchte.
- Die Frau zieht sich den Mantel an. Wie geht es weiter? Wer und wo ist sie?
- Die Schreiberin in mir. Was sagt sie heute?
Fragmente nehme ich von Zeit zu Zeit hervor.
Ich sammle alles Handgeschriebene in einem großen Ordner, völlig unsortiert,
und dann entdecke ich nach einiger Zeit große Schätze.
Bei größeren Projekten gibt es verschiedene Spielwiesen:
- Ideen sammeln; auch solche, die scheinbar vielleicht (noch?) nicht passen.
- Orte fühlen, Personen vertiefen.
- Und was machen die jetzt so ??
- Den größeren Rahmen sehen. Ach so! Darum geht es! Toll!
Kleine Geschichten:
Interessiert Dich das Schreiben?
Suchst Du ein Werkzeug, um
- Dich bewusst mit Dir zu verbinden,
- Dir klar zu werden über Dich selbst und Dein Leben
- Deine Kreativität zu wecken?
Möchtest Du Deine Geschichte erzählen und sie verändern?
Siehe auch Rubrik "Schreiben & Lesen".